Mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung bestehen noch immer zahlreiche Klischees über Frauen aus Ost- und Westdeutschland. Die Westfrau gilt entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau, während die Ostfrau als toughe Arbeiterin oder gar als „Rabenmutter“ beschrieben wird, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt.
Solche Zuschreibungen, so widersprüchlich sie auch sein mögen, prägen bis heute das Bild von Frauen aus beiden Teilen Deutschlands. Woher stammen diese Stereotypen? Und wie viel Wahrheit steckt tatsächlich dahinter? Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ widmet sich diesen Fragen und zeigt die vielfältigen Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR in den 1970er und 1980er Jahren. Kuratiert von Clara Marz und herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, ist sie ein wichtiger Beitrag zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit.
Auf 20 Plakaten dokumentiert die Schau eindrucksvoll, wie unterschiedlich die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Frauen waren – und wo es trotz aller Unterschiede gemeinsame Bestrebungen nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System gab. Die Ausstellung möchte die oft übersehenen Erfahrungen von Frauen sichtbar machen und lädt zur Auseinandersetzung mit deutsch-deutschen Lebenswirklichkeiten ein.
Besucherinnen und Besucher können sich selbst ein Bild davon machen, wie tief verwurzelte Klischees entstanden sind und welche Perspektiven Frauen in Ost- und Westdeutschland wirklich hatten. Die Ausstellung wird in Kooperation mit der VHS vor Ort und der Stadthalle Delbrück präsentiert und ist vom 10. bis 17. März während der Öffnungszeiten der Stadthalle eintrittsfrei zugänglich.
Öffnungszeiten:
MO - FR: 9.00 - 12.30 Uhr
MO + MI: 9.00 - 17.00
Stadthalle Delbrück
VHS vor Ort
Der Eintritt ist kostenfrei!